- Lage und Anreise
- Der Kreidefelsen
- Die Aussichten
- Buchenwald im Jasmund NP
- Kap Arkona
- Gespensterwälder
- Die Ausrüstung
- Fazit
- Download Karte Rügen
Rügen ist die größte deutsche Insel und befindet sich in Mecklenburg-Vorpommern vor der pommerschen Ostseeküste. Die Insel
erreicht man auf dem Landweg entweder über den alten Rügendamm, oder über die parallel verlaufende Rügenbrücke, die 2007
fertiggestellt wurde. Bei der Rügenbrücke handelt es sich um eine dreispurige Hochbrücke die ausschließlich vom Kraftfahrzeugverkehr
genutzt werden kann und in der Regel die schnellste Verbindung auf die Insel bietet.
Zur besseren Orientierung habe ich links eine Übersichtskarte beigefügt (für mehr Details bitte links auf die Karte
klicken). Rügen hat eine maximale Länge von 52 km in der Nord-Süd Ausrichtung und eine maximale Breite von 41 km. Die Küste wird
bestimmt durch zahlreiche Meeresbuchten bzw. Landzungen und insbesondere diese Zerklüftung durch Bodden und Wieken machen einen Teil des
Charmes der Insel Rügen aus. Im Nordosten von Rügen befindet sich die Halbinsel Jasmund und diese Halbinsel dürfte für Naturfotografen ein
Hauptanziehungspunkt sein, da sie durch den Kreidefelsen und den Buchenwald geprägt wird. Die Unterbringungsmöglichkeiten auf Rügen
sind recht zahlreich und wer in der Nähe des Kreidefelsens unterkommen möchte, dem empfehle ich sich eine Unterkunft in
der Stadt Sassnitz zu suchen.
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Die wohl bekannteste Attraktion von Rügen dürfte die ca. 15 km lange Kreideküste sein, die sich im Nordosten der Halbinsel Jasmund erstreckt
(
siehe Karte).
Am Ende dieses Reiseberichtes finden Sie zum Download weiteres Kartenmaterial um sich auf der Insel besser zu orientieren. Da sich der Kreidefelsen
im Nordosten befindet, hat man im Grunde genommen nur am Morgen Sonnenlicht am Kreidefelsen. Es empfiehlt sich besonders einige Zeit vor Sonnenaufgang vor Ort
zu sein, da die Morgendämmerung den Kreidefelsen in einem besonders schönen Licht darstellt. Es ist einerseits möglich unten am Ufer der Kreideküste entlang
zu wandern und andererseits besteht die Möglichkeit oben am Felsenrand die Küste zu erkunden. Der Uferbereich ist von einem schmalen, steinigen
Stranduferweg geprägt, der zahlreiche Motive wie z. B. abgestorbene Bäume oder kleine Felsen zu bieten hat. Der Hochuferweg wiederum führt durch den
Buchenwald direkt am Felsenrand entlang. Das Wandern an der Kreideküste ist nicht ganz ungefährlich, da es in den letzten Jahren immer wieder zu
Abbrüchen an den teilweise bis 120 Meter empor ragenden Kreidefelsen gekommen ist. Bei meinem Besuch im Sommer 2011 gab es eine Woche zuvor
einen der größten Abbrüche auf einer Länge von ca. 100 Metern, der durch extreme Regenfälle der Wochen zuvor ausgelöst wurde.
Um an den Stand zu kommen gibt es die Möglichkeit entweder von Sassnitz aus direkt ans Ufer zu gelangen, oder man nutzt einen der vier Abstiege vom
Hochuferweg aus. Bei den Abstiegen handelt es sich um Holztreppen die zum Teil über 400 Stufen haben. Mit der geringsten Anstrengung sind die beiden
Abstiege in der Piratenschlucht (Siehe Karte am Ende des Berichtes) die aus weniger als 100 Treppenstufen bestehen.
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Entlang des Klippenweges vom Kreidefelsen gibt es einige erwähnenswerte Aussichten auf die Felslandschaft. Ein gut besuchter Anziehungspunkt ist die
Stubbenkammer mit dem Nationalpark-Zentrum Königsstuhl. Vom gebührenpflichtigen Parkplatz "Hagen" kann man einen 3 km langen Waldweg zu Fuß zum Königsstuhl
herauf wandern. Alternativ gibt es einen Bus-Shutteldienst der bis zum Nationalpark-Zentrum hochführt. Die Straße zum Nationalpark-Zentrum ist ab 9.00 Uhr
morgens nur für den Busbetrieb zugelassen. Bis 9.00 Uhr darf man die Straße auch mit dem PKW befahren und wer bei schönem Licht fotografieren möchte,
sollte dann ohnehin schon längst oben sein. Aus fotografischer Sicht kann man sich das kostenpflichtige Nationalpark-Zentrum sparen, denn wenn man sich
dort befinde, steht man direkt auf dem 118 Meter hohen Königsstuhl und es bleibt im Wesentlichen nur die Aussicht auf die Ostsee. Einen weitaus besseren Blick
auf den Königsstuhl hat man von der nahgelegenen Victoria Sicht (siehe Karte am Ende des Berichtes).
Vom Königsstuhl aus kann man den Klippenweg weiter südlich Richtung Sassnitz entlang wandern und findet auf dem Weg dorthin immer wieder herrliche
Aussichten auf die Landschaft des Kreidefelsens. Wie ich schon erwähnt hatte, ist die beste Zeit zum Fotografieren am Kreidefelsen der frühe Morgen,
denn dann modelliert die Sonne die Strukturen des Felsens besonders schön heraus und so entstand oben das Bild vom Königsstuhl kurz nach dem
Sonnenaufgang.
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Am 25. Juni 2011 wurde der Buchenwald des Nationalpark Jasmund zum UNESCO-Welterbe ernannt und ich bin der Meinung, dass dies völlig zu recht
geschah. Die Lage des Buchenwalds macht ihn zu einem einzigartigen Wald, der besonders dankbare Motive für Naturfotografen bietet. Dadurch das
der Wald bis an die Felsklippe ragt, kann man, wenn man mit dem Wetter Glück hat, ein glühen des Waldes erleben, welches durch die aufgehende
Sonne über dem Meer hervorgerufen wird. Auch der Waldboden bietet an vielen Stellen einen ungewöhnlichen Anblick. Durch die vielen unterschiedlichen
Gräser präsentiert sich der Boden als ein einzigartig grüner Teppich. Die ganze Szenerie wird noch durch einige Bäche untermalt, die quer durch
den Wald fließen. Den Bereich um den Kieler Bach finde ich hier besonders lohnenswert. Außerdem lohnt sich aus meiner Sicht der Fußweg vom Parkplatz Hagen
hoch zur Stubbenkammer. Wer also hier auf die Busverbindung zur Stubbenkammer verzichtet, der bekommt einen sehr schönen Waldweg mit vielen lohnenden Motiven
präsentiert. Allerdings sollte man für den Weg vom Parkplatz bis hoch zum Königsstuhl noch einmal 30 Minuten einplanen, wenn man den Aufstieg mit
dem Fotografieren verbindet, kann sich die Zeit schnell verdoppeln und verdreifachen :-). Unter anderem kommt man auf dem Weg zum Königsstuhl an einem sehr schönen
Waldsee, dem sagenumwobenen
Herthasee, vorbei.
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Kap Arkona befindet sich auf der
Halbinsel Wittow
im Norden der Insel Rügen und zeichnet sich durch eine 45 Meter hohe Steilküste aus. Während man an der Kreideküste im Jasmund Nationalpark morgens
das beste Licht hat, bietet sich Kap Arkona auch sehr gut abends an. Der direkte Weg mit dem Auto ans Kap ist allerdings nur für Anlieger freigegeben,
alle Anderen können einen kostenpflichtigen Parkplatz bei Putgarten nutzen und müssen dann einen Fußweg von ca. 2 km bis zur Steilküste einrechnen.
Wenn man es dann bis zum Leuchtturm an der Nordspitze geschafft hat, erreicht man über einen kleinen Fußweg eine 230 Stufen hohe Treppe, mit dessen
Hilfe man die Steilküste bis zum Strand überwinden kann. Der Strand ist geprägt von groben Kiessteinen, ähnlich wie der Strand am Kreidefelsen.
Im Wasser befinden sich etliche kleinere Felsensteine, die sich zusammen mit der untergehenden Sonne sehr schön als Fotomotive einbinden lassen.
Wer bei Kap Arkona lieber morgens fotografieren möchte, geht einfach am Ende der Treppe in östlicher Richtung und bekommt die Steilküste dann im
Morgenlicht präsentiert.
Östlich vom Parkplatz
(
siehe Karte)
befindet sich ein altes Fischerdorf mit dem Namen Vitt, welches ich selbst allerdings nicht besucht habe, aber auch schöne Motive zu bieten haben soll,
wie ich mir habe sagen lassen.
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Der Gespensterwald bei Nienhagen (Ostseeküste nordwestlich von Rostock) ist sicherlich der bekannteste Gespensterwald in der Region aber
eigentlich gibt es diese Art von Wäldern häufiger an der Ostseeküste. Daher gibt es auch auf Rügen einige Wälder mit Bäumen die vom Seewind bizarr gebogenen sind.
Geprägt werden die Bäume (meist Eschen und verschiedene Buchenarten) durch den salzigen, feuchten Ostseewind und dessen Stürme. Immer da wo Bäume über Jahrzehnte
direkt an der Küste stehen, ist die Chance sehr groß auf solch mystische Baumformationen zu treffen. Insbesondere bei tiefstehender Sonne oder bei Nebel bieten
sich in diesen Wäldern hervorragende Fotomotive.
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Da es in meinem Reisebericht über die Insel Rügen ausschließlich um Landschaftsfotografie geht, möchte ich meine Empfehlung auch in
diese Richtung geben. Allerdings kann man sicherlich auch Wildlifefotografie und Makrofotografie betreiben, aber dies habe ich auf Rügen noch
nicht probiert. Für die Landschaftsfotografie nutze ich am liebsten ein mittleres Teleobjektiv und verwende dafür ein 70-200mm Zoom. Außerdem
verwende ich für den Weitwinkelbereich ein 24-70mm Objektiv (alles bezogen auf Kleinbild). Obwohl ich ein Ultra-Weitwinkel meist auch immer
noch dabei habe, so verwende ich es für weniger als 5% Prozent meiner Aufnahmen. Empfehlen würde ich allerdings unbedingt ein Satz unterschiedlicher
Verlaufsfilter, einen Polfilter, einen Graufilter sowie ein Stativ.
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Mein Fazit zur Insel Rügen fällt sehr kurz und positiv aus. Eine wunderbare Insel für Landschaftsfotografen, die sehr viel Abwechslung und Möglichkeiten
zu bieten hat.
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Hier können Sie Kartenmaterial für die Insel Rügen herunterladen. Zum Ansehen und Ausdrucken benötigen Sie dafür einen Acrobat Reader.
Ich hoffe die Karten helfen Ihnen sich auf der Insel gut zu Recht zu finden. Einen Besuch kann ich nur jedem empfehlen.
Karte Insel Rügen
Stand: September 2011, (Verfasser: Olaf Jürgens)
Aktualisiert: September 2020
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